Smartes Produktdesign & intuitive App – wie enna hochaltrigen Silver Surfern die digitale Welt erschließt

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Digitale Teilhabe ist für ältere Menschen keine Selbstverständlichkeit. Während heute 65- bis 75-Jährige bereits als junge Erwachsene Erfahrungen mit Technisierung im Alltag gesammelt haben, fehlt Hochaltrigen dieser Zugang. Leider! Denn digitale Mobilität ist häufig die Voraussetzung für Teilnahme und barrierefreien Zugang, wenn die geographische Mobilität abnimmt. Zum Beispiel, indem die notwendigen Dinge des täglichen Lebens online bestellt werden, mit der Familie und Freunden per Smartphone kommunizieren wird oder wenn persönliche (Pflege)Assistenzsysteme, Smart-Home-Technologien oder Anwendungen im E-Health Bereich genutzt werden können. enna hat sich dieser Herausforderung angenommen.

Die Herausforderung – Transparente Geräte für mehr Barrierefreiheit in coolem Look

Jakob Bergmeier, Tim Haug und Moritz Kutschera sind die Gründer von enna und haben auf Basis der Bedürfniserkennung in den eigenen Familien ein Produkt erdacht, das simpel und intuitiv  benutzt werden kann und praktisch Jedem ohne Vorwissen den Zugang zur digitalen Welt ermöglicht. An Lead Usern fehlte es den dreien nicht – tatsächlich fungierten die Großeltern als Produkttester:innen für die ersten technischen Versuche und Entwicklungen.

Meine Oma hat sich immer wieder beschwert, dass wir uns innerhalb der Familie laufend Bilder via Whatsapp schicken und sie das nur mitbekommt, wenn ich mal zu Besuch komme. Da wusste ich, dass ich etwas ändern muss. Und das war dann so gesehen die Geburtsstunde von enna.

Jakob Bergmeier, Gründer von enna
User Test mit der eigenen Großmutter

Nachdem die technischen Vorentwicklungen und erste Tests die Idee bestätigten, durfte das Designteam von HYVE unterstützen und beschäftigte sich weiter damit, keine Barrieren aufzubauen und der Hauptzielgruppe der Digital Immigrants der Babyboomer- und Weltkriegsgenerationen, aber auch der Generation X und Menschen mit Handicap einen Zugang zur digitalen Welt zu geben.

Der Ansatz – Ein multidisziplinäres Team aus enna Gründern und HYVE Experten

Designer und Ingenieure bildeten das Core Team der Mission Smart Device for Elderly. Nach einer Marktrecherche erarbeiteten HYVEs Designer in zahlreichen Creative Sessions verschiedene Gestaltungsansätze, die zu ersten Designkonzepten verdichtet wurden. Dabei wurden stets die Anforderungen der Nutzer mit den technologischen Anforderungen abgeglichen und ausgemittelt.

Grundlage für eine breite Herangehensweise war unter anderem eine von uns durchgeführte Studie, in der wir untersuchten wie das visuelle Design von z.B. Kommunikationstechnologie sich in der Lebenszeit der Hauptzielgruppe entwickelte. Wir fragten uns: Wenn jemand über 75 an moderne Technik denkt – welches Bild hat er dann im Kopf?

Andreas Beer, Geschäftsführer HYVE
Erste Kreativsession

Drei Konzepte wurden ausgearbeitet, Design- und Elekronikvorschläge erstellt, evaluiert, verworfen und weiterverfolgt.

Für viele mag das final für enna ausgewählte und umgesetzte Design nicht unbedingt sonderlich progressiv und damit weniger attraktiv wirken – aber das ist Absicht. Wir wollten die Hauptzielgruppe genau da abholen, wo sie ist. Das Design zitiert bewusst eine formale Ästhetik aus den 90ern in Verbindung mit der damals für „Technik“ verwendeten Farbwelt. Das Gerät soll durch Vertrautheit Sicherheit vermitteln und keine Barrieren aufbauen.

Andreas Beer, Geschäftsführer HYVE

Gleichzeitig wurde beim Design berücksichtigt, dass die Investitionskosten für Werkzeuge durch niedrige Komplexität und Anzahl gering bleiben und das Gerät im Sinne der Nachhaltigkeit vollständig zerlegbar und somit reparierbar ist. Zudem lässt es sich in alle Bestandteile zerlegen und am Ende seines Lebenszyklus dem Recycling zuführen.

Die Gestaltung wurde mit jeder Iteration verfeinert, bis ein Design für das Manufacturing geschaffen war. Alle Prozessschritte wurden von Jakob, Tim und Moritz begleitet.

Der Erfolg – enna Dock, Cards, Tablet und eine App

Facetime aus dem Urlaub, eine neue Serie in der Mediathek schauen oder nochmal schnell checken, ob der Bus auch pünktlich kommt. Dinge, die für uns selbstverständlich sind. Und für Senior:innen jetzt auch.

Ganz ohne Touchdisplay bringt enna sie in die digitale Welt. Egal ob Videocall, Fotoalben, Live-Infos aus dem Internet oder Zugriff auf Mediatheken und Podcasts. Es gibt für alles eine enna Card! Und die muss nur auf die Dockingstation gelegt werden und los geht’s.

Neben dem enna Dock hat enna die enna App entwickelt. Sie läuft auf dem Smartphone und ist die digitale Brücke zu Familie und Freunden. Gemeinsam kann man in der App kommunizieren, Termine planen oder ganz einfach neue enna Cards für Oma und Opa erstellen.

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