Die Herausforderung
Wer kennt das nicht: Man hört bei einem spannenden Vortrag zu, doch nach einer gewissen Zeit lässt die Aufmerksamkeit nach. Die Diskussionen in einem Workshop drehen sich im Kreis, weil die Teilnehmer:innen unterschiedlicher Auffassung sind und aneinander vorbei reden. Zuletzt geht man nach einem intensiven Event-Tag auseinander, die Köpfe rauchen noch von kreativen Denkprozessen und neuen Informationen. Ein paar Monate später stellt man aber fest, dass die besprochenen Themen, die so wichtig waren, gar nicht mehr weiter verfolgt oder gar vollkommen aus den Augen verloren wurden.
Visual Recording – das Multitalent
Beim Visual Recording übersetzt ein:e Illustrator:in Diskussionen, Präsentationsinhalte, Interaktionen und Abläufe in ein grafisches Gesamtbild aus prägnanten Überschriften, auf den Punkt gebrachten Visualisierungen, angereichert mit knappen Texten. Komplexe Inhalte werden nach Themenschwerpunkten geclustert und strukturiert. So entsteht eine vielschichtige, visuell schnell erfassbare Dokumentation als Gesamtüberblick über ein Event, das mehrere Stunden andauert.
Unsere Visual Recorder:innen bei HYVE setzen diese Methode ein, sowohl bei kürzeren Formaten, wie Vorträgen oder Webinaren, als auch bei längeren kreativen Sessions mit viel Interaktion, wie Co-Creation- und Ideation-Workshops sowie Strategie-Meetings.
In Aktion
Während der Veranstaltung kann das Bild, das durch Visual Recording entsteht, als visueller Ankerpunkt allen Beteiligten eine Orientierung bieten. Zum Beispiel als kurzes Resümee nach einer Workshop-Pause, wobei die Visual Recorder durch die Aufzeichnungen führen. So kommt die gesamte Gruppe wieder schnell in den Workshop-Modus und kann reibungslos in eine weitere kreative Phase starten.
Nach dem Event ist der Output aus dem Visual Recording eine greifbare Dokumentation auf einen Blick. Damit können die Workshopinhalte anschaulich präsentiert werden und erinnern an gesteckte Ziele.
Der Blick hinter die Kulissen
Am Ende von Visual Recording steht zwar meist ein Gesamtbild, doch bei dieser Methode passiert weit mehr als nur das aktive Aufzeichnen während eines Events.
Als Vorbereitung machen sich unsere Visual Designer:innen schon vorab mit dem Thema vertraut, tauchen gedanklich in die Themenwelt ein, erstellen Farbkonzepte und eine grobe Komposition des Gesamtbildes. Das erleichtert es für sie später, Ideen und Konzepte direkt in Bilder zu übersetzen. Außerdem suchen sie das richtige Material aus: Papier im Posterformat oder viele kleinere Zeichenflächen, dazu passende Marker, oder die entsprechenden digitalen Medien, mit iPad oder Graphictablet – je nach Veranstaltung wird das passende Setup ausgesucht. Die Illustrator:innen können vor Ort anwesend, oder auch aus der Ferne per Video Chat hinzu geschaltet sein.
Dann kommt es zur heißen Phase, der Session selbst, in welcher die eigentlichen Inhalte entstehen. Während die Teilnehmer:innen sich voll und ganz auf die Veranstaltung konzentrieren können, geht es für die Illustrator:innen richtig los. Die (digitalen oder analogen) Stifte müssen bereit sein, um alle Eindrücke schnell festhalten zu können!
Ein Visual Recording – so individuell wie Ihr Event
Bei einem Vortrag werden die Kernaussagen zeichnerisch dargestellt und können auch in einen thematischen Zusammenhang gebracht und geclustert werden. So fasst das Bild zum Webinar über Future Foresight zusammen, worum es bei dieser Methode geht und wozu sie genutzt werden kann.
Wenn mehrere Moderator:innen und Speaker involviert sind, wie bei einer Ideation Session oder einem Roundtable Format, werden die verschiedenen Perspektiven visualisiert und miteinander verknüpft oder verglichen. Das Visual von HYVEs Sustainable Transformers Talk zeigt beispielhaft und anschaulich die Sichtweisen der zwei Vortragenden auf das Thema der Nachhaltigkeit in der Automobilbranche und verdeutlicht Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Bei einem Event vor Ort bietet sich eine analoge Handzeichnung auf einem großflächigen Poster an:
Die Anwendung in der Praxis
Der Einsatz von Visual Recording bietet viele Vorteile: Während einer Veranstaltung können damit alle Teilnehmer:innen gedanklich abgeholt werden. Sie haben etwas, woran sie sich orientieren und worüber sie diskutieren können, werden aktiv eingebunden und erfahren eine Wertschätzung ihrer Ideen und Gedanken. So hilft diese Methode auch, ein gemeinsames Verständnis zu schaffen, Aktivität und Motivation der Beteiligten zu steigern.
Torsten Laass, von HAIX hat das nach einem Workshop folgendermaßen beschrieben:
Bilder sagen nicht nur mehr als 1000 Worte, sie laden insbesondere im Team zum weiteren Austausch, Nachdenken, Innovieren und hier und da auch zur Neuinterpretation ein. Somit haben wir durch Unterstützung des Visual Recordings zu 100% erreicht, was wir wollen – den Einstieg in eine nachhaltige Lernkultur.
Torsten Laass (HAIX)
Je nach Projekt sind die Anforderungen an ein Visual Recording unterschiedlich. Wenn es darum geht, verschiedene Beteiligte anzusprechen oder Inhalte zusammenzufassen, nimmt der:die Visual Recorder:in meist passiv am Event teil und kreiert ein Bild, das im Anschluss mit allen geteilt werden kann.
Wenn das Ziel aber zum Beispiel die Schaffung einer gemeinsamen Vision ist, treten unsere Visual Recorder:innen in die Rolle der Facilitators: Sie können mit Stichworten und durch den Austausch mit den Teilnehmer:innen eine Art Leitbild schaffen, das nicht nur während der Session als Diskussionsgrundlage dient, sondern auch im Nachhinein als wichtige Referenz genutzt wird, auf Basis derer Entscheidungen getroffen werden können.
Im Nachgang bereiten HYVEs Designer:innen das Visual Recording gerne auch digital auf und lassen es als hochwertiges Poster oder gerahmte Leinwand drucken, sodass sämtliche Workshopinhalte etwa im Projektraum immer greifbar sind oder einfach nur effektvoll zur Motivation aller Beteiligten in Szene gesetzt werden können.
Visual Recording – eine Zusammenfassung
Aber am besten lässt sich die Methode wohl durch ein kleines Visual Recording über sich selbst zusammenfassen:
Visual Recording kann also viele Ziele haben: Als grafische Zusammenfassung und inhaltliche Abholung während eines Workshops kann es Teilnehmende schnell wieder in einen kreativen Arbeitsmodus bringen. Als Dokumentation und Verbreitung im Nachgang einer Session lädt es zu einer kleinen Zeitreise zurück zu Themenschwerpunkten und Konversationen ein; dient als visueller Anker und Diskussionsgrundlage in Präsentationen oder als konkretes Strategiebild eines Planungs-Workshops.
Aber egal wie es genutzt wird, wir können aus unserer Erfahrung sagen, dass ein Visual Recording immer Begeisterung hervorruft und für wichtige Aha-Momente noch lange nach einem Event sorgt.
Haben Sie Fragen zu der Methode oder wollen Sie nun auch gerne Visual Recording für Ihren Workshop nutzen?
Unsere Visual Designer
Susanne Hermann
HYVE
Minerva Loos
HYVE